Vor einer Woche haben wir Ihnen bereits drei Tipps vorgestellt, wie Sie mit einfachen Tricks und Verhaltensänderungen im Alltag auf Dauer viel Strom sparen können. Heute haben wir drei weitere Vorschläge für Sie, mit denen Sie die Stromkosten in Ihrem Haushalt möglichst geringhalten können.
Überprüfen Sie Ihre Haushaltsgeräte auf Energieeffizienz!
Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen, Elektroherde oder Geschirrspüler zählen normalerweise nicht zu den Verbrauchsgegenständen, die häufig erneuert werden. Schließlich kann ein gut hergestelltes Gerät schon mal ein Jahrzehnt oder länger funktionieren und ist in den meisten Fällen durch das Austauschen von Einzelteilen lange funktionstüchtig. Gleichzeitig entwickeln Hersteller stets neue Methoden, um diese Geräte energieeffizienter zu machen, weswegen sich ein Neukauf auf längere Sicht lohnen kann.
Vor allem bei Geräten die ununterbrochen im Einsatz sind, wie etwa Kühlschränke, macht sich die Energieklasse auf Ihrer Stromrechnung bemerkbar. Diese reicht momentan bei sämtlichen elektronischen Geräten von D (sehr schlecht) bis A+++ (höchste Effizienz) und ist auf der Verpackung angegeben. (Ab 2020 wird übrigens eine neue Regelung für den Endverbraucher sichtbar, die die Energieklassen auf A bis G reduziert.) Weiters finden Sie auf dem Energielabel den Energieverbrauch in Kilowattstunden pro Jahr.
Das richtige Gerät für Ihren Haushalt
Beim Kauf eines Neugeräts sollten Sie aber nicht nur auf die Effizienzklasse achten, sondern auch Ihre Haushaltsgröße betreffende Überlegungen anstellen. Ein Zweipersonen-Haushalt benötigt normalerweise keinen mannshohen Doppeltüren-Kühlschrank; dafür verbrauchen Sie mit einem energieeffizienten Geschirrspüler weniger Wasser und Energie als wenn Sie Ihr Geschirr mit der Hand abwaschen würden. Auch das Wäschewaschen mit energieeffizienten Geräten kann viel Energie und Wasser sparen, vor allem wenn Sie mit möglichst niedriger Temperatur waschen. Eine 30-Grad-Wäsche entfernt bereits 99% der Bakterien und verbraucht nur die Hälfte an Energie im Vergleich zu einem Waschgang mit 40 Grad.
Auf der Website der Stromverbrauchinfo findet sich ein praktisches Tool, mit dem Sie zwei Geräte – also etwa ihren bisherigen Elektroherd und ein Neuangebot – in Hinblick auf den Stromverbrauch vergleichen können. Wenn Sie den Strompreis pro Kilowattstunde Ihres Stromanbieters angeben (dazu am besten den Endpreis der Jahresabrechnung durch die verbrauchten kWh dividieren, denn zum Nettopreis kommen etwa noch Steuern und Grundgebühr dazu), zeigt Ihnen die Website einen Stromkostenvergleich der beiden Geräte sowie das Einsparungspotential beim Kauf des Neugeräts an. Informationen zum Stromverbrauch eines Haushaltsgeräts in Watt oder Kilowattstunden pro Jahr finden Sie normalerweise nicht nur auf der Verpackung, sondern auch auf der Website des jeweiligen Herstellers.
Der Stand-by-Modus
Man möchte es kaum glauben, aber nach Berechnungen der deutschen Energie-Agentur kostet alleine der Betrieb von Geräten im Stand-by-Modus 115 € pro Jahr in einem durchschnittlichen Haushalt. Fast jedes elektronische Gerät und Gadget wie Fernseher, PC, Drucker, Telefon etc. bietet mittlerweile einen Stand-by-Modus an, der für eine Aktivität selbst nach dem Ausschalten sorgt, in Wirklichkeit aber nicht viel bringt. Viele dieser Geräte weisen mit einer Leuchtanzeige darauf hin, dass auch weiterhin eine Stromzufuhr und damit ein kostspieliger Stromverbrauch erfolgt; aber auch Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen oder Geschirrspüler, die normalerweise keine entsprechende LED-Anzeigen besitzen, können noch weiter im Stand-by-Modus laufen.
Der Stand-by-Modus soll vor allem ein schnelleres Hochfahren des entsprechenden Elektrogeräts ermöglichen, es also sozusagen auch bei Nichtgebrauch „warmhalten“. In der Praxis ist der zeitliche Unterschied zwischen dem Anschalten mit und dem ohne vorherigen Stand-by-Modus allerdings in den wenigsten Fällen relevant. Die meisten Geräte sind heutzutage auch dann in Sekundenschnelle einsatzbereit, wenn sie zuvor vollständig ausgeschalten waren.
Mit Steckleisten den Stromverbrauch drosseln
Die einfachste Möglichkeit hier Kosten zu sparen ist natürlich das Gerät einfach ganz auszuschalten. Sollte dies nicht über einen dezidierten Knopf möglich sein, hilft auf jeden Fall den Stecker zu ziehen. Da dies auf Dauer umständlich sein kann, empfiehlt sich die Anbringung einer Steckerleiste mit Kippschalter, die Sie zwischen Gerät und Steckdose montieren können. So lassen sich auch gleich mehrere Geräte bequem per Fußdruck vom Netz nehmen. Regulierbare Stromstecker gibt es im Baumarkt auch mit nur einer Buchse zu kaufen, etwa für die Waschmaschine, da im Badezimmer normalerweise keine ganze Leiste benötigt wird. Wenn Sie zu den Steckern mit Überspannungsschutz greifen, verhindern Sie so auch gleichzeitig Schäden am Gerät bei etwaigem Blitzeinschlag – auch dann, wenn das Gerät eingeschaltet ist.
Auch Ladegeräte, etwa für Handys, Rasierer, elektrische Zahnbürsten etc., sollten vom Netz getrennt werden solange sie nicht in Verwendung sind. Obwohl kein Strom in ein Gerät fließt, wird dennoch welcher vom Ladegerät aufgenommen und verbraucht. Wie bei sämtlichen anderen Geräten handelt es sich dabei um sehr geringe Mengen, die sich im Laufe der Zeit allerdings summieren.
Weiters empfiehlt der Verbraucherschutz alle elektronischen Geräte abzustecken bevor Sie in den Urlaub fahren. Auch vor dem Schlafgehen empfiehlt sich ein kurzer Rundgang durch die Wohnung um sicherzugehen, dass keine Stand-by-Lampe mehr leuchtet.
Wenn Sie dennoch nicht ohne den Stand-by-Modus leben wollen, achten Sie beim Neukauf auf den entsprechenden Stromverbrauch. Die meisten Hersteller führen auf der Verpackung oder in der Anleitung an, wie viel Strom auch während des „Leerlaufs“ des Geräts verbraucht wird.
Stand-by-Verbrauch sichtbar machen
Sie können den Stand-by-Verbrauch Ihrer Geräte auch ganz einfach selbst mithilfe eines gewöhnlichen, im Baumarkt erhältlichen Strommessgeräts sichtbar machen. Dazu stecken Sie das Strommessgerät zwischen Stecker und Steckdose und sorgen dafür, dass der Stand-by-Modus des zu überprüfenden Geräts aktiv ist. Nach einer Stunde notieren Sie den Verbrauch, multiplizieren ihn mit 24 (Stunden) und anschließend mit 365 (Tagen im Jahr). So können Sie herausfinden, wie viele Kilowattstunden pro Jahr alleine durch den Betrieb des Stand-by-Modus verbraucht werden. Bei größeren Geräten wie Kühlschränken empfiehlt sich übrigens ein längerer Beobachtungszeitraum von etwa einer Woche, die dann mit 52 multipliziert wird.
Überlegen Sie sich den Austausch Ihrer Heizungspumpe
Bei der so genannten Heizungspumpe handelt es sich um einen besonders versteckten Stromfresser. Jedes Einfamilienhaus das über eine Zentralheizung verfügt besitzt eine solche Heizungspumpe, die das erhitzte Wasser durch alle Heizkörper zirkulieren lässt. Insbesondere ältere Heizungspumpen gehen dabei aber oft sehr ineffizient vor und unterscheiden nicht zwischen Phasen in denen viel geheizt wird und solchen in denen frisches Warmwasser kaum vonnöten ist. Ein veraltetes Modell kann somit bis zu 150 € an Mehrkosten pro Jahr verursachen, während neuere Modelle lediglich um die 20 € an Stromkosten verursachen, da sie durch fortgeschrittene Technologie erkennen, wann sie mehr Wasser durch die Heizkörper pumpen müssen und wann weniger.
Die Anschaffung einer neuen Heizpumpe bedeutet natürlich erst einmal eine Investition, die sich aber im Regelfall nach bereits drei Jahren amortisiert. Von der Stiftung Warentest mit „Sehr gut“ beurteilte Heizpumpen gibt es zum Beispiel schon ab 360 € zu kaufen. Wenn Sie sich für die Vorstellung einer neuen Heizpumpe begeistern können, sollten Sie aber zuerst einmal testen, ob und wie viel Ersparnis eine neue Pumpe im Vergleich zu Ihrer bisherigen bringen könnte. Dies ist ganz leicht über die Website www.sparpumpe.de möglich.
Beratung vor dem Kauf
Anschließend sollten Sie sich beim Kauf der Pumpe von einem Heizungsbauer beraten lassen. Diese Fachleute können Ihnen die für Ihren Haushalt effizienteste Heizungspumpe nennen, was vor allem von der Anzahl der in Ihrem Haus verwendeten Heizkörper abhängt. Notieren Sie sich also im Vorhinein die Anzahl Ihrer Heizkörper! Beim Kauf sollten sich dann auch unbedingt auf eine „geregelte“ Pumpe bestehen, da nur diese die gewollte Effizienz bringt. Ebenso wichtig ist – wie bei allen anderen Haushaltsgeräten – die Energieeffizienzklasse, über die wir bereits weiter oben in diesem Artikel geschrieben haben.
Abbildungsnachweis:
Titelbild: www.pixabay.com © User distel2610 (Link zum Bild)
Waschmaschine: www.pixabay.com © User moerschy (Link zum Bild)
Steckleiste: www.pixabay.com © User PIX1861 (Link zum Bild)
Heizung: www.pixabay.com © User avantrend (Link zum Bild)
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