In unserem Blog haben wir uns bereits mit Fehlern vor dem Baubeginn und deren Vermeidung beschäftigt, sowie mit Tipps für die Bauphase selbst. Auch wenn es mitunter nebensächlich erscheint, blieb eine wichtige Frage noch offen: Wann ist überhaupt der beste Zeitpunkt, um mit dem Hausbau zu beginnen?
Baubeginn im Frühling
Auch wenn sich jeder Hausbau im Detail anders gestaltet, gibt es tatsächlich einen idealen Zeitraum, um mit dem Bau zu beginnen: den Frühling. Bei einem Baubeginn im März bleibt nach der Fertigstellung des Rohbaus noch genügend Zeit, um den gesamten Innenausbau bei angenehmen Temperaturen fertig zu stellen, sodass Sie bereits im Herbst in Ihr neues Heim einziehen können.
Wichtigste Voraussetzung für einen Spatenstich im Frühling: Sie müssen bereits in den Monaten davor wichtige Arbeiten durchgeführt und bis Februar abgeschlossen haben.
Die Phasen vor dem Spatenstich
Planungsphase
Zu Beginn jedes Bauvorhabens steht die Planungsphase. Zu der Planungsphase gehört nicht nur die Entwurfsplanung, sondern auch die Einreichung bei der Behörde, sowie eine entsprechende Polier- und Detailplanung.
Angebots- und Vergabephase
In der anschließenden Angebots- und Vergabephase müssen Angebote von Professionisten eingeholt und verglichen werden. Bei den Vergabegesprächen werden noch einmal Leistung und Preis im Detail ausgehandelt. Wenn auch noch die „Chemie“ zwischen Auftraggeber und Professionisten passt, kommt es zum Vertragsabschluss oder der Beauftragung der Leistungen.
Auch die Baufirma benötigt Vorbreitungszeit
Auch die Baufirma benötigt vor dem tatsächlichen Baustart ein paar Wochen Vorbereitungszeit. Sie muss die Arbeitseinteilung erstellen, Materialien bestellen oder eventuelle Absperrungen beantragen. Damit muss rechtzeitig begonnen werden, damit dann im März der erste Spatenstich gesetzt und mit dem Rohbau begonnen werden kann.
Wetter und Witterung
Ein Baubeginn im Frühjahr hängt vor allem mit dem Wetter und den Witterungsbedingungen zusammen. Es fängt schon beim Boden und dessen Aushebung für Keller und Fundament an: Erst wenn er nicht mehr frostig ist, ist das Ausheben möglich und kann damit schneller und für Sie kostengünstiger erledigt werden. Der Ort, an dem anschließend der Beton für die Bodenplatte eingebracht wird, muss außerdem in jedem Fall frost-, eis- und schneefrei sein.
Aber nicht nur dem Boden machen Frost und Kälte zu schaffen. Werden beispielsweise Mauer- und Verputzarbeiten bei weniger als fünf Grad Celsius durchgeführt, besteht die Gefahr, dass Mörtel und Kleber nicht halten. So entstehen Risse im Bauwerk und damit ein gravierender Schaden, der sich anschließend nur mehr schwer beheben lässt.
Da Maurer- und Betonierarbeiten für gewöhnlich mehr als drei Wochen benötigen, sind währenddessen milde Temperaturen über einen längeren Zeitraum hinweg ein Muss.
Was tun bei Regen?
Problematisch beim Rohbau ist auch der für den Herbst typische starke Regen, der verhindert, dass Bauarbeiter Beton gießen und Maurerarbeiten durchgeführt werden können. Normaler Regen wie er auch noch im Frühling auftritt ist hingegen keine Herausforderung für erfahrene Arbeiter.
Baustopp bei strengen Wintern
Wenn es sich dennoch nicht vermeiden lässt, die Bauphase über den Winter hinweg zu vollziehen, sollten Sie die Baustelle bei Einbruch eines allzu strengen Winters unbedingt ruhen lassen. Wer darauf verzichtet, riskiert Schäden am Bauwerk wie Schimmel und Algen durch Frost und Feuchtigkeit, deren Behebung eine kostspielige Angelegenheit werden kann. Weil es aber gleichermaßen mit zusätzlichen Kosten verbunden ist, den Bau während der kalten Jahreszeit „auf Eis“ zu legen, können Sie mit einem Baubeginn im Frühling diesen Problemen von vorne herein entgegenwirken.
Beim Hausbau zeitlichen Überschuss einplanen
Egal wann genau Sie nun mit dem Bau ihres Eigenheims beginnen: planen Sie unbedingt einen zeitlichen Puffer von 2 bis 4 Wochen ein. Wetter und andere Faktoren, die Sie nicht beeinflussen können, sorgen womöglich auch zur warmen Jahreszeit für unvorhergesehene Verzögerungen. Wenn Sie im Frühling mit dem Hausbau beginnen, stehen die Chancen auf eine reibungslose Bauphase und einen Umzug noch vor dem Einsetzen von Minusgraden jedoch gut.
Unser Fazit
Sie sollten für für jede Phase des Hausbaus – Planung, Angebots- und Vergabephase, Rohbau und Innenausbau – drei, besser vier, Monate veranschlagen. Gelingt es Ihnen also, die Planung, die Angebotseinholung und die Vergabephase bis Februar abzuschließen, dann steht einem Spatenstich im März und einer Fertigstellung vor dem Winter nichts mehr im Wege.
2 Comments
Vielen Dank für die hilfreichen Tipps zum Hausbau. Gut zu wissen, dass Frühling der beste Zeitpunkt für den Baubeginn ist. Wir haben gerade ein passendes Grundstück gekauft und wollten schon mit der Entwurfsplanung anfangen. Wir werden vielleicht abwarten, um mit Bauarbeiten im März anzufangen.
Ich wusste nicht, dass man mindest 3 Monate für jede Phase des Hausbaus rechnen sollte. Wir sind noch auf der Suche des perfekten Grundstücks, also werden die Maurerarbeiten im besten Fall in Oktober anfangen. Hoffentlich wird der Winter nicht zu hart, dass die Baustelle gestoppt werden muss.