Sie merken es wahrscheinlich schon, wenn Sie dieser Tage das Haus verlassen: der Winter naht! Wenn Sie ein Einfamilienhaus oder eine Wohnung besitzen heißt das aber nicht nur, dass Sie die Winterkleidung aus dem Keller holen und die Heizung aufdrehen sollten. Um Ihr Haus während der kalten Jahreszeit zu schützen, sind ein paar weitere Maßnahmen nötig. Wir haben die sechs wichtigsten ToDos für Sie zusammengefasst:
1. Kontrollieren Sie Ihre Heizungsanlage
Am wichtigsten während des Winters ist natürlich ein wohlig-warmes Eigenheim, das Sie vor der Kälte draußen schützt. Damit Ihnen Ihre Heizungsanlage bei Minusgraden keine Probleme bereitet, sollte sie zumindest einmal im Jahr fachmännisch gewartet werden – idealerweise bereits im Herbst. Das garantiert einen störungsfreien Betrieb und senkt eventuell sogar Ihre Energiekosten. Kostenfresser wie eine zu hoch eingestellte Vorlauftemperatur werden dabei erkannt und beseitigt.
Achten Sie jedoch darauf, keine Mogelpackungen zu kaufen! Manche Fachleute locken mit scheinbar günstigen Wartungsangeboten, deren Kosten dann letztendlich in die Höhe steigen, weil angeblich Defekte vorliegen. Die meisten Heizungen und Thermen können heutzutage elektronisch überprüft und nachjustiert werden. Oft ist es mit dieser Art der Wartung schon getan.
Eigene Vorarbeit leisten
Bereits selbst Hand anlegen können Sie bei Ihren Heizkörpern – diese müssen nämlich regelmäßig entlüftet werden. Hören Sie beim Heizen ein gluckerndes Geräusch, sollten Sie das Ventil am Heizkörper mit einem speziellen Heizkörperentlüftungsschlüssel oder zur Not auch mit einem Schraubenzieher öffnen und die überflüssige Luft entweichen lassen – wobei Vorsicht geboten ist, dass die Entlüftungsschraube beim Öffnen und Schließen nicht kaputt geht. Achtung: bei diesem Vorgang kann auch etwas Heizwasser austreten. Legen Sie daher ein älteres Geschirrtuch auf den Boden oder fangen Sie das Wasser mit einer Schüssel auf, um Ihren Boden zu schonen.
Falls der Heizkörper dennoch weiter gluckert, könnte dies an einem schiefen Heizkörper liegen. Dann muss dieser an der Seite vom Entlüftungsventil etwas angehoben werden, damit die Luft zum Ventil steigt und dort entweichen kann.
Achtung – die meisten Heizungsanlagen haben keine automatische Nachspeisung. Wenn Sie also mehrere Heizkörper entlüften, müssen Sie auch den Druck in der Heizungsanlage überprüfen und eventuell aufbereitetes Heizungswasser nachfüllen. Der in Ihrer Heizungsanlage geforderte Druckbereich ist beim Manometer mit einem entsprechenden Zeiger und Bereich markiert.
Nachschub nicht vergessen!
Sofern Sie mit Holz, Öl oder Pellets heizen, sollten sie vor dem Wintereinbruch auch kontrollieren, ob genügend Heizmaterial gelagert ist. Erfahrungsgemäß sind die Heizmaterialien von Mai bis September günstiger zu bekommen und werden gegen Dezember immer teurer.
2. Schützen Sie sich gegen Wasserschäden
Bei Minusgraden kann Wasser in Ihren Rohren gefrieren und diese zum Platzen bringen. Das gilt natürlich insbesondere für Außenleitungen, kann aber auch solche betreffen, die in ungeheizten Räumen (wie etwa Garage, Dachboden, Keller etc.) verlegt sind – insbesondere in der Nähe von geöffneten Fenstern oder Lüftungsschlitzen. Von Frost gefährdete Leitungen sollten daher auf keinen Fall mehr Wasser führen, sobald das Thermometer unter null rutscht.
Verschließen Sie also die Zuleitungen zu den entsprechenden Räumen und Außenrohren und öffnen Sie den Wasserhahn und gehen Sie sicher, dass sämtliches Wasser aus den Rohren entwichen ist. In den meisten Fällen ist ein Entleerungshahn beim Absperrhahn vorhanden, der ebenfalls geöffnet werden muss und die Leitung entleert. Um eingefrorene Leitungen in Räumen, die Sie bewohnen zu vermeiden, sollten Sie diese immer auf einer Mindesttemperatur deutlich über Null halten – auch, wenn Sie längere Zeit nicht daheim sind; etwa, weil Sie auf Skiurlaub fahren.
Regentonnen, Gießkannen und sonstige Behältnisse aus dem Garten sollten Sie entleeren und im Haus verstauen. So stellen Sie sicher, dass der Frost Ihrem Haus nichts anhaben kann.
3. Werfen Sie einen Blick auf Ihr Dach
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass während des Sommers oder Herbstes Schäden auf Ihrem Dach entstanden sind – etwa durch Stürme oder Hagel. Diese müssen nicht gravierend sein, doch für einen entspannten Winter ist ein dichtes Dach unerlässlich. Bei lockeren Dachziegeln oder undichten Stellen sollten Sie einen Experten zurate ziehen, der diese Schäden für Sie beseitigen kann.
Sie selbst können und sollten auch die Regenrinne und vor allem auch die Laubfangkörbe von Laub und Schmutz befreien – denn diese wird während des Winters durch Schnee und Eis ohnehin besonders gefordert. Kleben Sie daher auch kleine Risse gleich mit Alu-Klebeband ab und prüfen Sie, ob der Abfluss frei von Verstopfungen ist. Im schlimmsten Fall kann bei einer vollen Dachrinne Wasser in die Wände dringen und so für einen Wasserschaden und Schimmel sorgen.
4. Gehen Sie Ihre Fenster ab
Bekanntermaßen sind undichte Fenster eine der häufigsten Ursachen für kalte Räume und energieverschwendendes Heizen. Nehmen Sie sich also ein wenig Zeit und gehen Sie mit einer Kerze oder einem Feuerzeug von Fenster zu Fenster. Dort, wo sich die Flamme vor dem geschlossenen Fenster bewegt, könnte eine undichte Stelle vorhanden sein. Lassen Sie in diesem Fall die Scharniere an dem entsprechenden Fenster nachjustieren oder erneuern Sie die Gummidichtung. Als Soforthilfe bei alten Kasten- oder Verbundfenstern können Sie auch selbstklebende Dichtungsbänder verwenden. Generell schreiben die meisten Fenster- und Türenhersteller eine jährliche Wartung der Fenster vor – bei besonders alten Fenstern lohnt sich eventuell ein Austausch, um dauerhaft Kosten und Energie zu sparen.
Achten Sie auf Ihre Dichtungen
Grundsätzlich gilt bei allen Dichtungen, dass diese mit einem feuchten Lappen abgewischt und gründlich gereinigt werden sollten. Ideal ist es, wenn Sie die Dichtungen anschließend mit einem Silikonspray behandeln. Bedenken Sie bitte immer, dass bei ungepflegten Fensterdichtungen das Risiko einer Schimmelbildung besteht.
Auch undichte Türen könnten Wärme entweichen lassen und Ihre Heizkosten in die Höhe schnellen lassen. Sind diese verzogen, gilt dasselbe wie für Ihre Fenster; ist lediglich der Spalt unter der Tür zu groß, kann eine Bürstendichtung Abhilfe verschaffen.
5. Überprüfen Sie Ihre Fassade
Risse in Ihrer Fassade oder auch im Putz der Außenwände sorgen nicht nur für kalte Räume, sondern können sogar zu Schimmelbildung führen. Dringt Feuchtigkeit durch diese Risse, kann es für Sie teuer werden. Denn wenn das gesammelte Wasser im Winter gefriert, bilden sich Beulen, die den Außenputz regelrecht absprengen können. Ein kurzer, aber gründlicher Rundgang kann Ihnen daher viele Probleme ersparen.
Finden Sie entsprechende Risse, können Sie diese je nach Größe einfach zuspachteln oder mit Dichtstoffen aus der Kartusche selbst beseitigen. Bei größeren bzw. durchs Mauerwerk gehenden Rissen müssen Sie einen Profi zurate ziehen. Überprüfen Sie auch, ob die Übergänge zwischen Fassade und Tür- und Fensterstöcken dicht sind. Für diese gilt dasselbe wie für die Fassade: oft ist mit ein bisschen Material aus dem Baumarkt schon vieles getan.
6. Vergessen Sie nicht die Außenbeleuchtung
An langen Sommerabenden wird sie kaum gebraucht – doch sobald sich die Sonne wieder zu früher Stunde verabschiedet, ist sie umso wichtiger: die Außenbeleuchtung. Vielleicht sind auch noch gar nicht alle wichtigen Bereiche im Umfeld Ihres Hauses beleuchtet. Spätestens jetzt ist es an der Zeit, das zu überprüfen und gegebenenfalls nachzurüsten.
Neben dem unmittelbaren Eingangsbereich sollten insbesondere Außentreppen, die Auffahrt und der Garagenbereich beleuchtet sein, um Unfälle zu vermeiden. Hilfreich sind außerdem blendenfreie Leuchtkörper entlang sämtlicher Wege, um eventuelles Glatteis zu bemerken. Auch das Beleuchten der Hausnummer hilft Gästen, sich zu später Stunde zu orientieren und zu Ihnen zu finden.
Zukunftsorientiert nachrüsten
Falls Sie einen Leuchtkörper austauschen müssen, denken Sie über die Investition in eine LED-Lampe nach. Diese ist genauso lichtstark wie eine herkömmliche Glühbirne, spart aber ungemein mehr Energie. Das kommt insbesondere bei Lichtern die länger in Betrieb sind zum Tragen – was auf die meiste Außenbeleuchtung zutrifft. Eine Steuerung mit Bewegungsmelder oder ein Dämmerungsschalter mit Zeitschaltuhr spart übrigens noch mehr Energie und reduziert die Lichtverschmutzung.
Nehmen Sie sich also einen Tag am kommenden Wochenende Zeit und führen Sie einen Rundum-Check an Ihrem Haus durch. Solange es draußen noch herbstlich-warm und länger hell ist, haben Sie dabei leichtes Spiel. So sind Sie gegen sämtliche Temperaturstürze gewappnet und können einen entspannten Winter verbringen!
–
Abbildungsnachweis:
Titelbild: www.pixabay.com © User JamesDeMers (Link zum Bild)
Heizung: www.pixabay.com © User ri (Link zum Bild)
Dach: www.pixabay.com © User june66 (Link zum Bild)
Außenbeleuchtung: www.pixabay.com © User shell_ghostcage (Link zum Bild)
23 Comments
Hab in der Fassade putzbedingte Risse entdeckt. Soll die bis Winter sanieren. Hoffe mit wenig Aufwand die zu bewältigen. Für meinen Altbau wäre das wohl auch eine Lösung.
Vielen Dank für die Tipps zum Thema Haus winterfest machen. Mein Onkel sucht einen Anbieter für Thermografie, da er vor kurzem einen Wasserschaden hatte und nun seine Wärmedämmung überprüfen möchte. Gut zu wissen, dass Frost gefährdete Leitungen bei Minustemperaturen kein Wasser führen sollten.
Vielen Dank für den Beitrag zum Thema Haus winterfest machen. Mein Bruder möchte eine Rohrsanierung durchführen lassen, um auch im Winter im Haus wohnen zu können. Gut zu wissen, dass gefrierendes Wasser in den Rohren zum Platzen der Rohre führen kann.
[…] der Test mit dem Feuerzeug, um Luftströme im Haus zu ermitteln, den wir Ihnen in einem anderen Blogbeitrag vorgestellt haben, funktioniert gut, wenn das Haus prinzipiell schon abgedichtet ist und eventuell […]
Gut zu wissen, dass man selbst die Regenrinne und vor allem auch die Laubfangkörbe von Laub und Schmutz befreien kann und soll. Mein Onkel möchte sein Haus auf dem Lande selbst renovieren. Er freut sich, dass er zumindest die Regenrinne von Laub und Schmutz eigenhändig befreien können soll.
Danke für die Erklärung der Methode, mit einer Kerze oder einem Feuerzeug zu überprüfen, ob das Fenster undicht ist! Als ich letztens nach ein paar Monaten mal wieder auf den Dachboden ging, habe ich festgestellt, dass die beiden Fenster dort undicht sind. Ich werde in Kürze eine geeignete Firma für Fensterreparatur engagieren, um das Problem fachmännisch zu lösen.
Liebe Frau Schwarz,
es freut uns, wenn wir Ihnen mit unserem Blogartikel weiterhelfen konnten!
Ihr Gedankensprung-Team
Vor nicht langer Zeit war unsere Dachabdichtung undicht und es kam viel Kälte durch und die Wärme floss raus. Damit das nie wieder passiert, wollte ich mich nach Tipps für den Winter umschauen. Jetzt weiß ich zumindest, dass wir die Heizungsanlage kontrollieren sollten und unsere Fenster bezüglich der Dichtung abgehen müssten.
Hallo Jana!
Es freut uns, wenn wir Ihnen mit unserem Blogartikel weiterhelfen konnten!
Ihr Gedankensprung-Team
Leider haben wir schon einmal extrem schlechte Erfahrungen mit unserem Dach gemacht und unser Haus stand teilweise unter Wasser. Daher lassen wir unser Dach auch regelmäßig überprüfen. Falls wir jetzt ein Leck finden, holen wir sofort den Experten, der uns das Dach repariert. So haben wir uns sicher schon einige Katastrophen erspart.
In unserem Haus war es vergangenen Winter so kalt. Die Heizkörper waren voll aufgedreht und trotzdem kam keine richtige Grundwärme zustande. Gut zu wissen, dass undichte Fenster eine der häufigsten Ursachen für kalte Räume und energieverschwendendes Heizen sind. Falls die Fenster undicht sind, lasse ich sie besser, vor dem Winter austauschen.
Liebe Frau Schmidt,
schön, wenn wir helfen konnten!
[…] kalte Jahreszeit steht vor der Türe. Wie Sie Ihr Haus winterfest machen, können Sie in diesem Blog nachlesen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt sich mit dem Thema Heizen – und im Besonderen mit den […]
Ich möchte unser Haus winterfest und beständig machen. Dabei wusste ich vorher nicht, dass vor allem Wasserschäden sehr fatal sein können und gründlich überprüft werden sollten. Ich werde einen Dachdecker bestellen, der die Dämmung unseres Daches überprüfen kann.
Schön, dass wir Ihnen mit unserem Beitrag weiterhelfen können, Herr Gregor! Falls Sie weitere Fragen haben, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme! Herzliche Grüße Ihr Gedankensprung-Team
Wir möchten unseren Keller winterfest und wasserdicht machen. Hilfreich war der Hinweis, dass bei Minusgraden die Rohre gefrieren und platzen können. Um einen Wasserschaden zu verhindern, werden wir einen Fachmann um Beratung fragen.
Toller Beitrag, wie man sein Haus winterfest machen kann! Mein Onkel besitzt ein recht altes Haus und hat wahrscheinlich Lecks in manchen Rohren. Deshalb möchte er eine Rohrsanierung durchführen, um es auch winterfest zu machen. Gut zu wissen, dass auch gefrorenes Wasser Rohre zum Platzen bringen kann. Dann werden wir wohl gut darauf achten, dass alle Räume ausreichend beheizt sind. Danke!
Dieser Beitrag zeigt gut, wie man ein Haus winterfest machen kann. Es stimmt, dass man dabei auf die Fensterdichtungen acht geben sollte, da durch diese Wärme verloren gehen kann, wenn diese kaputt sind. Ich recherchiere dazu, da auch wir unser Haus fit für die kalten Monate machen wollen.
Vielleicht gefällt Ihnen dann auch dieser Blogbeitrag zum Thema „Warme Wohnung“, Frau Geier?
Herzliche Grüße
Ihr Gedankensprung-Team
Vielen Dank für die Tipps! Es ist gut zu wissen, dass man die Temperatur in Räumen mit Rohren über 0 halten sollte. Gerade das wollen wir in Anbetracht der Energiepreise nämlich vermeiden. Daher planen wir aktuell, wie wir unsere Rohre vielleicht dauerhaft schützen können.
Gerne stehen wir Ihnen für weitere Informationen zur Verfügung, Frau Samsel!
Herzliche Grüße Ihr Gedankensprung-Team
Perfekt. So soll es sein. Man muss es winterfest machen. Ich mache das gerne. Mein Haus mache ich genauso winterfest. Danke für die Tipps.
Sehr gerne, Herr Jagsch! Es freut uns, dass Ihnen unsere Tipps gefallen!